Therapeutisches Sandspiel
Therapeutisches Sandspiel

Das therapeutische Sandspiel kann vielseitig eingesetzt werden und variiert auch in der Aufgabenstellung und Durchführung. Als Therapeutin erfahre ich dabei immer sehr viel darüber, was meine Klient*innen gerade beschäftigt, was Ihnen Angst macht oder welche Wünsche und Ziele sie haben.

So hilft einer meiner 14jährigen Klientin das Fühlen der Sandkörner, das Hindurchrieseln des Sandes durch ihre Finger, sich zu beruhigen und zu entspannen. Das Mädchen kam auf Wunsch ihrer Eltern zu mir in Therapie, um über ihre traumatischen Erlebnisse innerhalb der Familie sprechen zu können. Sie machte unter meiner Anleitung immer wieder Sandbilder, denn sie liebte es den Sand anzugreifen, ihn durch ihre Finger durch rieseln zu lassen und dabei ihren inneren Gedanken und aufsteigenden Bildern und Gefühlen zu folgen, um diese dann mit Hilfe von Objekten im Sand auszudrücken. Dieser nonverbale Vorgang wirkt insbesondere bei traumatisierten Klient*innen sehr heilend.

Meine 14jährige Klientin nutzte meinen von mir selbst gebauten 60x40cm großen Sandkasten als therapeutische Spielbühne, um ihre oftmals überwältigenden Gefühle nonverbal darzustellen. Sie war immer sehr froh nicht ins Detail gehen zu müssen, sondern auf eine spielerische Weise sowohl ihre Gefühle auszudrücken als auch um Alltagsszenen nonverbal darzustellen. Die Auswirkungen des Sandspiels konnte ich im therapeutischen Prozess meiner 14jährigen Klientin sehr gut darin beobachten, indem sie am Ende der Sitzungen eine gewisse Leichtigkeit und Zufriedenheit zeigte. Auch Blockaden in Bezug auf ihre Scham und ihr Reuegefühle oder soziale Interaktionsprobleme konnten mit Hilfe des Sandspiels sichtbar gemacht werden. Alle meine Beobachtungen wie zum Beispiel zögerliches Verhalten bei der Auswahl der Objekte, oder die Art der Aufstellung der Objekte, kann ich in anderen Sitzungen mit ihr einfließen lassen. Die unscheinbaren inneren Veränderungsprozesse werden im Lauf der Zeit sehr wohl sichtbar.

Therapeutisches Sandspiel

Kurz vor Ende der Therapieeinheit stelle ich meinen jungen Klient*innen meist dieselben Fragen. Es interessiert mich vor allem, weshalb sie genau jene Objekte ausgewählt haben, ob sie selbst auch einen Platz in ihrem Bild haben, ob sie noch gerne etwas verändern wollen, und wie sich die Veränderungen an ihrem Sandbild dann für sie anfühlen. Die Diagnosekriterien des therapeutischen Sandspiels helfen mir als Therapeutin bei Kindern und Jugendlichen zum einen zu erkennen, auf welcher Entwicklungsstufte sich meine Klient*innen gerade befinden, andererseits nutze ich das Sandspiel auch, um Kindern und Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu fördern und ihr Rollenrepertoire zu erweitern. Das therapeutische Sandspiel ist nicht nur für Kinder und Jugendliche geeignet, sondern kann auch in Familiensettings oder in einer Paartherapie sinnvoll eingesetzt werden.

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